Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Jeder von uns hat eine kreative Ader und kann Dinge erschaffen, die es vorher nicht gab. Ob es das Zeichnen eines Bildes, das Verfassen einer Geschichte oder das Komponieren eines Songs ist – kreative Aktivitäten bereichern unser Leben und lassen uns die Welt durch eine neue Linse sehen. Lange Zeit schien Kreativität etwas sehr Menschliches zu sein, doch moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) machen es möglich, auch Maschinen in die Lage zu versetzen, kreative Werke zu erschaffen.

Eines dieser spannenden KI-Tools ist die Möglichkeit, mithilfe von neuronalen Netzen Bilder zu erzeugen. Statt nur vorhandene Bilddaten zu analysieren und zu klassifizieren, können KI-Systeme heute auch völlig neue Bildinhalte aus dem Nichts erschaffen. Doch wie genau funktioniert diese KI-gestützte Bilderstellung und was hat sie für ein Potenzial? Dieser Artikel gibt einen Einblick in die Technologie und zeigt einige Beispiele für KI-generierte Bilder.

Wie kann ich Bilder mit KI erstellen? Der Ablauf der KI-Bilderstellung

Herzstück der KI-Bilderstellung sind große neuronale Netze, die während des Trainings riesige Datenmengen an realen Bildern analysieren. Dabei lernen die KI-Systeme, bestimmte Merkmale wie Konturen, Farben, Texturen und Objekte voneinander zu unterscheiden. Anhand statistischer Zusammenhänge innerhalb der Trainingsdaten entwickeln die neuronalen Netze dann ein Verständnis für die visuellen Regeln unserer Welt.

Wenn ein KI-Bildgenerator nun aufgefordert wird, ein neues Bild zu erschaffen, durchläuft es folgende Schritte:


Der Nutzer gibt eine textuelle Beschreibung des gewünschten Bildes ein, also z.B. „einen Strand mit Wellen und Möwen am Himmel“.

Anhand seines gelernten internen Bildverständnisses übersetzt die Künstliche Intelligenz die Textbeschreibung zunächst in eine erste pixelartige Skizze.

In einem iterativen Prozess werden nun immer wieder kleine Veränderungen an der Pixel-Skizze vorgenommen und mit der ursprünglichen Textbeschreibung verglichen.

Trifft die aktuelle Bildversion besser die Beschreibung, werden die Änderungen beibehalten. Ansonsten werden sie rückgängig gemacht und Alternativen ausprobiert.

Ist die Übereinstimmung zwischen Bild und Textbeschreibung hoch genug, ist der Kreativprozess der KI abgeschlossen und das fertige Bild kann betrachtet werden.

Dieser Prozess kann je nach Komplexität der Beschreibung und Leistungsfähigkeit des KI-Systems zwischen wenigen Sekunden und mehreren Stunden dauern. Er verdeutlicht, wie KI eigenständig auf Basis ihres gelernten Wissens kreative Inhalte erschaffen kann.

Welche KI Bildgeneratoren kann man nutzen?

Einige KI-Systeme, die in der Lage sind Bilder zu erschaffen, sind DALL-E, Midjourney und Stable Diffusion. Hier einige Beispiele, was diese Tools auf Basis einfacher Textanfragen bereits heute zu leisten im Stande sind:

  • DALL-E* kann fotorealistische Bilder von Personen, Orten oder Objekten erschaffen, die es zuvor noch nie gesehen hat. Einfach der KI eine Beschreibung wie „ein Hund auf einem Surfbrett“ geben und sie erschafft ein plausibles Foto.
  • Mit Midjourney* lassen sich ganze Bildserien zu Geschichten entwickeln. Die KI ist in der Lage, Illustrationen im Stil verschiedener künstlerischer Stile zu erschaffen.
  • Stable Diffusion* zeichnet sich durch besonders hohe Auflösungen seiner generierten Bilder aus. Es kann fotorealistische Landschaften, Porträts sowie Konzepte für Film- oder Videospieldesigns in 4K-Qualität erschaffen.

Doch das ist erst der Anfang. Mit zunehmender Rechenpower und größeren Trainingsdatenmengen werden KI-Systeme in der Lage sein, immer komplexere und realistischere Bildinhalte zu generieren. Manche Experten sind der Meinung, dass KI-Kreationen menschlichen Schöpfungen bereits in wenigen Jahren in nichts mehr nachstehen werden.

Potenziale und Herausforderungen

Die Möglichkeiten KI-generierter Bilder sind vielfältig und bergen großes Innovationspotenzial:

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  • Illustratoren und Grafikdesigner können mithilfe von KI ihre Produktivität steigern und mehr Ideen in kürzerer Zeit umsetzen.
  • Fotografen erhalten ein leistungsstarkes Werkzeug zur Bildbearbeitung und für die Erstellung von Montagen oder fotorealistischen Bildmanipulationen.
  • In der Werbung, im Film- und Videospielbereich sowie in anderen kreativen Branchen entstehen völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten.
  • Historiker und Wissenschaftler könnten mithilfe von KI verlorene Kulturgüter und historische Ereignisse visualisieren.

Allerdings birgt der Einsatz von KI auch Herausforderungen: Da die Systeme ihre Fähigkeiten nicht erklären können, ist es schwierig nachzuvollziehen und zu kontrollieren, was genau sie lernen und erschaffen. Missbrauch wie Deepfakes und Fake News werden zunehmend zu gesellschaftlichen Problemen.

Auch urheberrechtliche Fragen sind noch nicht abschließend geklärt: Wer besitzt die Rechte an KI-generierten Inhalten? Um die Vorteile der Technologie nutzen und gleichzeitig mögliche Risiken minimieren zu können, sind ethische Leitlinien und Regulierungen erforderlich.

Fazit: KI eröffnet kreative Horizonte

Obwohl Künstliche Intelligenz derzeit noch weit von menschlicher Intelligenz entfernt ist, hat sie bereits begonnen, kreative Prozesse zu erweitern und ganz neue Ausdrucksformen zu erschließen. In Zukunft werden KI-Systeme immer selbstständiger in der Lage sein, auf Basis menschlicher Anfragen oder kreativer Briefings völlig neue und originelle Inhalte wie Bilder, Musik, Texte oder Designs zu erschaffen.

Damit öffnet sich für Künstler, Designer und Kreative ein riesiger Spielraum, um ihre Visionen umzusetzen. Gleichzeitig werden KI-generierte Inhalte auch in Bereichen wie Unterhaltung, Bildung und Wissenschaft an Bedeutung gewinnen. Insgesamt hat die Möglichkeit der KI-unterstützten Bilderstellung also enormes Potenzial, unseren kreativen Horizont nachhaltig zu erweitern.